Landlerisch
Eine Ausstellung in acht Takten
Das Niederbayerische Landwirtschaftsmuseum präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Volksmusikverein im Lkr. Regen von Mai bis September 2010 unter dem Titel „Landlerisch - Eine Ausstellung in acht Takten“ eine äußerst bemerkenswerte Sonderschau zu einem allgegenwärtigen musikalischen Phänomen.
Tanzen und Singen, instrumentale Melodien und rhythmisches Klatschen werden im Dreivierteltakt eins. Der Ländler bringt Genuss und Lebensart zum Ausdruck, wie das nur wenigen Musikformen gelingt.
Als der Musikwissenschaftler und Schriftsteller Felix Hoerburger in den 1960er und 1970er Jahren in Bayern über 32.000 Tanzmelodien sammelte, waren drei Viertel davon Ländler. Doch nicht nur dank seiner üppigen Überlieferung gehört der Ländler zu den Kostbarkeiten im Schatzkasterl der regionalen Musiktraditionen. Der Niederbayerische Landler ist bis heute in vielen Tanzformen verbreitet.
Im Rückblick auf gut zwei Jahrhunderte Geschichte zeigt sich eine bewegte Ländler-Karriere mit diversen und überraschenden Moden: im Salon, auf dem Tanzboden, sogar in den Konzertsälen der Musica viva. Akkordeon, Blechmusik, Czakan ... - das Alphabet populärer Ländler-Instrumente und -Besetzungen lässt sich leicht bis Z wie Zither fortsetzen.
Viele große Namen sind mit dem Ländler verbunden: Mozart, Schubert oder Liszt ebenso wie Otto Ebner, der Herzog Max oder der Schranner Anderl. Und der Blick über den Zaun zeigt rasch: Der Ländler ist auch in der Kunst, dem Kunstgewerbe, der Literatur, ja sogar auf Landkarten zu finden.
Die Ausstellung Landlerisch präsentiert eine reiche Musiktradition zum Hören und Staunen, Lesen und Schauen, Tanzen und Erleben. Bis 12. September im Niederbayerischen Landwirtschaftsmuseum Regen.