Dampfmannschaft
Neben einer Lanz Dampflokomobile von 1927 mit 24 PS besitzt das Niederbayerische Landwirtschaftsmuseum eine Dampfmaschine der Firma Esterer/Altötting aus dem Jahr 1938. Diese kann 1993 mit finanzieller Unterstützung des Fördervereins erworben werden und soll von Anfang an zu Demonstrationszwecken zum Einsatz kommen.
Aus diesem Grund baut das Vereinsmitglied Hermann Kraus (1941–2015) eine spezielle Arbeitsgruppe auf, die sich mit der historischen Technik vertraut macht und seither in wechselnder Besetzung die engagierte Dampfmannschaft des Niederbayerischen Landwirtschaftsmuseums bildet.
Mehrmals in der Saison setzt die Dampfmannschaft ein historisches Bauernsägewerk - ein Seitengatter der Firma Pusterhofer Jahrgang 1938, das Hermann Kraus und Franz Kopatsch (1938–2020) in über 300 Arbeitsstunden instandgesetzt haben - in Betrieb. Der Antrieb erfolgt mit Hilfe der Esterer-Dampflokomobile.
Darüber hinaus kommt die historische Technik auch bei Dampfdreschvorführungen außerhalb des Museumsareals zum Einsatz. Die Spezialisten der Dampfmannschaft kümmern sich auch um die Wartung der Lokomobile sowie die Vorbereitungsarbeiten für die jährlichen TÜV-Abnahmen. In Bayern gibt es nur noch vereinzelt fahrbare Dampfmaschinen deren technischer Zustand den Anforderungen der Prüfer gerecht wird.
Seit 2023 gibt es eine weitere fahrtüchtige Rarität im Niederbayerischen Landwirtschaftsmuseum Regen zu bewundern: eine Ausgabe des legendären „12er Lanz“! Fast sieben Jahre haben Andreas Stefandl und Andreas Pledl zusammen mit Georg Artinger unzählige ehrenamtliche Stunden investiert, um den „Lanz HL 12“ aus dem Jahr 1924, der sich seit 1987 im Bestand des Museums befindet, zu restauriert und wieder fahrbereit zu machen. Jetzt bringt das 1.650 kg schwere Gefährt, das von einem 1-Zylinder-Zweitaktmotor angetrieben wird, wieder seine Leistung von 12 PS. Der Name „Bulldog“ leitet sich übrigens von der charakteristischen Form des Glühkopfmotors ab; die Bezeichnung „Bulldog“ wurde später auf alle anderen Traktoren übertragen.
Sie sollten sich den nächsten Einsatz der archaischen Technik auf keinen Fall entgehen lassen!