SängerWald
Von den Waldlern und ihren Liedern
Ferdinand Neumaier war der Komponist der weithin bekannten Waldler-Messe und vieler Heimat-Lieder (z. B. Mia san vom Woid dahoam). In seiner Lebenszeit – von der späten Kaiserzeit bis zur frühen Bundesrepublik – durchlief das Singen eine steile Karriere. Gemeint ist das Singen als Kulturtechnik, die ganz allgemein gebraucht wird, in der Familie und der Schule, bei gesellschaftlichen Anlässen und in weiteren Lebensbereichen. Mit dieser Kulturtechnik des Singens ist in der bürgerlichen Gesellschaft ein großes Repertoire untrennbar verknüpft, nämlich jenes des Volkslieds.
Der 1890 in Kirchberg im Wald geborene Ferdinand Neumaier und sein Leben stehen im Mittelpunkt der Ausstellung SängerWald. Die Sonderschau zeigt die wichtigsten Facetten des waldlerischen Liedgutes auf – anhand von Personen, Einrichtungen und Ortschaften des Bayerischen Waldes. Immer wieder flackert in der historischen Entwicklung das Ringen um das Singen auf: zwischen Kunst und Bildung, Dichtern und Komponisten, Erwachsenen und Kindern, Sängern und Hörern.
Die Ausstellung SängerWald präsentiert die reiche Singtradition des Bayerischen Waldes zum Hören und Staunen, Lesen und Schauen, Singen und Erleben. Spannende Inszenierungen, Hör- und Videostationen und sehenswerte Objekte gewähren gerade auch Nicht-Musikern einen interessanten Blick in die Geschichte und Abläufe rund um die regionale Musikkultur.
Im Internet wird eine weitere Vertiefungsebene angeboten. Darüber hinaus werden an ausgewählten Orten des Bayerischen Waldes eine Unzahl an Informationen und Medien mit einer SängerWald-App zugänglich gemacht, so dass Besucher ausgewählte Musik-, Video- und Bild-Medien im App-Store auf ihre iPhones laden und in zeitgemäßer Weise nachvollziehen können.
Die Ausstellung SängerWald, die bis 4. November im Niederbayerischen Landwirtschaftsmuseum in Regen zu sehen sein wird, ist ein Projekt des Volksmusikvereins im Landkreis Regen e.V.. Für die wissenschaftliche Konzeption zeichnen der Münchner Musikwissenschaftler Dr. Josef Focht und der Volkskundler Roland Pongratz aus Regen verantwortlich.