Einblick – Durchblick – Ausblick

Vom Baumstamm zum Fenster 4.0
3. August bis 2. September 2018

 

Es schützt vor Lärm, Kälte und Regen, lässt Licht herein: das Fenster. Und genau damit beschäftigt sich bis 2. September 2018 eine Sonderausstellung im Niederbayerischen Landwirtschaftsmuseum Regen. Unter dem vielversprechenden Titel „Einblick – Durchblick – Ausblick. Vom Baumstamm zum Fenster 4.0“ wird die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Holzfenster-Herstellung unter die Lupe genommen.

Als der Homo sapiens vor rund 12.000 Jahren erstmals die eigenen vier Wände errichtete erfand er auch gleich das Fenster mit, als Abhilfe gegen Lichtarmut und schlechte Luft. Seither beschäftigen die Öffnungen in den Wänden die Menschheit – bis heute. Gar nicht so einfach Licht ins Haus zu lassen, aber die Kälte draußen zu halten und ungebetene Gäste sollten ja auch keinen Zugang haben. Anfangs benutzte man Felle und Holz. Vor 3.500 Jahren gelang es dann erstmals Glas herzustellen, aber es sollte noch 1.400 Jahre dauern, bis die ersten kleinen trüben Scheiben daraus gefertigt werden konnten. Sie waren der reine Luxus!

Mehr als 2.000 Jahre später sind zweifach verglaste Scheiben mit Argonfüllung in fast jedem modernen Fenster Standard. Bald soll das Gas durch ein Vakuum ersetzt werden: Zukunftsmusik. Die Gegenwart sind bereits Fenster, die sich je nach Temperatur automatisch öffnen und schließen, es gibt mittlerweile Sensoren, die auf Lautstärke reagieren und die Scheibe automatisch schließen, wenn es zu laut wird. Rund 15 Prozent der verkauften Fensterrahmen bestehen aus Holz.

Und genau hier wollen die Ausstellungsmacher ansetzen. Sie sind sich sicher, Holzfenster haben Vorteile, viele Vorteile und kaum ein anderer Werkstoff kann ihnen das Wasser reichen – schon gar nicht in einer der waldreichsten Regionen Europas. Die Sonderschau „Einblick – Durchblick – Ausblick. Vom Baumstamm zum Fenster 4.0 “ im Niederbayerischen Landwirtschaftsmuseum Regen widmet sich der detailreichen Fensterherstellung früher und heute. Die Darstellung beginnt beim Baumstamm und reicht bis zum elektrisch dimmbaren Glas im modernen Fenster 4.0. Die Ausstellungsmacher zeigen am Werdegang eines Fensters mit welchen Holzarten Fenster gemacht wurden und werden, wie Fenster früher und heute als „Augen des Hauses“ in die Fassaden integriert wurden, welche Beschläge und Gläser zur Verfügung standen und welche Entwicklungen wir in den nächsten Jahrzehnten noch zu erwarten haben.

Die gezeigten Exponate stammen von hochspezialisierten Firmen aus dem Bayerischen Wald (Holzbau Dengler, RinchnachHolz Schiller GmbH, RegenSchreinerei Hierbeck, Schöllnach – Schreinerei Stefan Kopf, Hintberg) und deren Partnern, vom Freilichtmuseum Glenleiten und der Bayerischen Schlösserverwaltung. Konzipiert und umgesetzt wurde die Präsentation von Partnern im Netzwerk Forst und Holz und dem Niederbayerischen Landwirtschaftsmuseum Regen. Interessante Vorträge, Vorführungen zur Einbruchssicherung bei Fenster und ein Beratungstag durch Fensterfachfirmen von der Rahmenpflege bis zum Glastausch runden das Angebot ab.